Montag, 25. März 2019

Ist "mit der Hand" schreiben noch zeitgemäß?

Wenn man Bücher schreibt, dann sitzt man heutzutage meistens am Computer. Für Autoren gibt es inzwischen viele Programme, die in ihren Funktionen weit mehr können, als die allgemein bekannten Schreibprogramme. Man kann plotten, Zeitstrahlen erstellen, Figurendatenbanken anlegen, sich Synonyme anzeigen lassen und und und... Der Rechner ist das Arbeitsmittel schlechthin.  Da schmerzt selbst nach 2000 Wörter kein Handgelenk. Alles ist korrigierbar, kopierbar und austauschbar. Wie praktisch und schnell das geht! Wer schreibt denn da noch mit der Hand? Nachrichten werden per WhatsApp verschickt. Oder man sendet lieber gleich lustige Katzenvideos, um Kontakt mit seinen Freunden zu halten. Selbst die Einkaufszettel hat man jetzt schon im Smartphone. So scheint das Schreiben, wie wir es ursprünglich gelernt haben, eine aussterbende Kunst zu sein.

Wird das jetzt ein Abgesang auf das Schönschreiben und die wundervollen Geräte, die man dazu braucht? Wer das erwartet, liegt falsch! Tagebücher werden immer noch per Hand geschrieben. Für Glücks- und Erfolgstagebücher wählt man sogar besonders schöne Schreibgeräte aus, denn so kann man die wertvollen Momente im Leben wirklich würdigen. Kaum jemand freut sich über einen ausgedruckten Geburtstagsgruß. Wer eine Karte mit der Hand schreibt, der hat sich Zeit genommen und Mühe gemacht. Die Handschrift ist individuell und persönlich, der Drucker nur ein austauschbares Gerät.

Es wird so viel über Achtsamkeit geredet. Mit einem Füller zu schreiben, heißt achtsam schreiben. Es gibt kein Zurück, wenn man sich verschreibt. Ein Bogen oder Haken zu viel lässt sich nicht einfach löschen. Einen Strich zu wenig kann man vielleicht noch einfügen. Aber die Korrektur wird auffallen. Wer mit der Hand schreibt, muss ganz bei der Sache sein. Und das sind wir in unserem hektischen Alltag viel zu selten. Es tut uns und unserer Seele gut, ab und zu einmal einen schönen Stift in die Hand zu nehmen, und unsere Gedanken aufs Papier zu bringen.
Und überhaupt: Es ist wohl nicht schwer, zu entscheiden, welche Variante eher überzeugt!

Ich liebe Dich!

oder






Mein Dank gilt Cleo Schreibgeräte aus Bad Wilsnack, die mich in diesem Jahr als regionalen Autor mit auf die Leipziger Buchmesse genommen haben.