Dienstag, 26. Mai 2015

Das Märchen von Marie, die Zaubern lernen wollte

Habt Ihr Euch schon mal etwas so sehr gewünscht, dass Ihr an nichts anderes denken konntet?
Dann wisst Ihr ja wie es Marie geht.


Grafik: Jörg Putzke

Märchen und Geschichten passen zu jeder Jahreszeit. Mann kann sie am Kamin oder am Lagerfeuer vorlesen.

Wie wäre es denn einmal mit

Das Märchen von Marie, die Zaubern lernen wollte


?


Marie wünscht sich nichts so sehr auf der Welt wie Zaubern zu können. Also zieht sie hinaus in die weite Welt, wo sie einer liebreizenden Fee und einer alten Hexe begegnet. Ob die ihr wohl helfen werden?


Leseprobe:

Es war einmal in einem fernen Land, zu einer Zeit als die Menschen schon eigentlich nicht mehr an Wunder glaubten, ein junges Mädchen namens Marie. Sie war ein fröhliches Kind, das jedermann gern hatte. Ihre langen blonde Haare glänzten wie Gold im Sonnenschein und ihr Lachen machte, dass man seine Sorgen vergas. Marie hätte eigentlich ein glückliches Menschenkind sein können. Doch dieses Mädchen ersehnte sich nichts so sehr auf der Welt, wie die Fähigkeit, zaubern zu können.
Jeden Morgen stand sie mit dem Wunsch auf den Lippen auf:
»Ach, wenn ich doch zaubern könnte«
Den ganzen Tag seufzte sie:
»Ach, wenn ich doch zaubern könnte«
Und wenn sie am Abend in ihrem Bett lag, dann war ihr letzter Gedanke vor dem Einschlafen:
»Ach, wenn ich doch endlich zaubern könnte«
Dieser Wunsch wurde so übermächtig in ihr, dass sie keine Freude mehr empfand. Sie magerte ab, lachte nicht mehr, ihre Haare verloren den Glanz und ihr Gang wurde schleppend und müde. Was immer ihre Eltern, ihre Freunde und Verwandten unternahmen, nichts konnte sie aufheitern. Marie wurde von Tag zu Tag betrübter.
Eines Tages sagte sie jedoch zu sich selbst:
»So kann es nicht weiter gehen. Wenn ich hierbleibe, werde ich niemals zaubern lernen. Ich will in die weite Welt hinaus ziehen und dort mein Glück suchen«
Also schnürte sie sich ein Bündel, packte einen Laib Brot und einen Käse hinein und nahm Abschied von ihren Lieben, die sie schweren Herzens ziehen ließen.


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Tolino-Leser können es bei Weltbild, Thalia usw. erhalten.